Jeder sollte sich einen Augenblick Schwan am Sonntag gönnen.
Schon der Anblick dieser eleganten Tiere, die soviel Ruhe und Schönheit ausstrahlen, färbt auf das eigene Antlitz ab. Aus diesem Grunde sollte sich jeder mal einen Augenblick Schwan gönnen.
Vor einigen Monaten sah ich zwei Schwäne mit einigen Jungschwänen im Westhafenkanal auf Nahrungssuche. Die Elternschwäne bewachten die Jungvögel streng. Ein großer Schwan vorneweg, ein großer Schwan hintenweg und mittendrin die piepsenden, kleinen, braunen Schwäne. Starker Familienzusammenhalt – das kam mir in den Sinn.
Gestern, an meinem sonntäglichen Abendspaziergang an der Spree entlang, sah ich wieder braune Schwäne – sie sind groß geworden. Ich weiß nicht, ob es die jungen Schwäne von damals sind, es ist auch nicht so wichtig. Viel lieber möchte ich dir von einem bestimmten Moment erzählen. Nur ein ganz kurzer.
Ein besonderer Moment…
Ein besonderer Moment war es, am Hang des Ufers zu hocken und mit dem Auge durch den Sucher zu sehen wie eine Reihe an weißen Wasservögeln auf mich zu gleitet. Für mich gleiten Schwäne durch das Wasser, vielmehr als zu schwimmen. So sanft, so seicht, so schön.
Die Schwäne von der Spree gehören für mich zum Stadtbild Berlins wie die Taube auf dem Asphalt. Natürlich – die Schwäne waren hungrig oder sahen leichte Beute, doch ich gab ihnen nichts. Nur ein Lächeln, weil sie mich mitten in der Stadt, in dieser urbanen Welt immer daran erinnern, dass der Mensch noch nicht alles für sich beansprucht, und ich nicht allein bin.
Berlin am Meer
In Moabit ist man schnell mal am Wasser – in Berlin ist Wasser in Form von Flüssen, Kanälen oder Seen allgemein selten fern. Und es lohnt sich immer einen Blick darauf zu werfen. Und wenn noch ein Schwan auf den Wellen gleitet – genieße diesen Moment. Schwanenspree.