Zwischen der Stadtautobahn und dem Westhafenkanal leben Wildkaninchen. Sie leben dort im Schutz der Verlassenheit des Ortes nahezu ohne natürliche Feinde. Es gibt einige solcher von Kaninchen bewohnten Orte in Berlin. Besonders viele Kaninchen leben dort, wo die Menschen eben nicht so häufig unterwegs sind. In Berlin Spandau gibt es einen Kreisverkehr, dessen Mittelinsel Kaninchenland ist. Am Westhafen tummeln sich die kleinen Langohren nahe der vielbefahrenen Seestraße. Ein eindrucksvolles Beispiel für diese einsamen Orte zeigt der Dokumentarfilm Mauerhase – hier lebten und vermehrten sich Kaninchen im sogenannten „Todesstreifen“ der Berliner Mauer.
Zurück zu diesen einsamen Orten. Die Kaninchen sind meist nicht weit, aber darum soll es jetzt nicht gehen. Vielleicht an einer anderen Stelle.
Im Vordergrund soll jetzt der ganz besondere Charme eines Ortes zwischen Berliner Stadtautobahn und Westhafenkanal stehen. Unweit der meiner Meinung nach fast unschönsten Straße Berlins befindet sich der Weg zum Westhafenkanal. Als Fußgänger oder Radfahrer biegt man einfach kurz vor der A100 links ein, wenn man aus der Richtung S-Bhf. Beusselstr. kommt. Wenn man ein Stück den Weg hinunter gelaufen ist, sieht man riesige Tanklaster. Man stelle sich vor wie der Himmel sich orange färbt und die untergehende Sonne im Kanal liegende Frachter beleuchtet.
Vorbeirasende Autos auf der einen und still, fast friedlich im Wasser liegende Frachter auf der anderen Seite. Dazwischen ich. Oder du. Und wenige Jogger, noch weniger Spaziergänger begegnen einem und manchmal sitzt ein Angler am Kanalrand.
Endlich mal etwas zu Berlin, was nicht „Touris kommt her“ schreit, sondern eine Ecke Berlins kurz und knackig, wie man es als normaler Bewohner Berlins eben empfindet, beschreibt – nice! Gruß von einer Berlinerin 🙂 CicoBerlin
Danke :)! Du hast mich, glaub ich, verstanden!