Zwei Mal habe ich die Insel meines Herzens in diesem Jahr bereits besucht. Ich bin ja zur Häflte Insulanerin, da mein Vater auf Rügen geboren wurde. Somit schlagen die Wellen auch in meinem Herzen und ich mag den Wind, der mir die Haare zersaust.
Ein Wochenende auf Rügen zu verbringen, kann ich nur empfehlen. Und das zu jeder Jahreszeit. Im Sommer finden es die meisten Menschen am schönsten, wegen der Möglichkeit zur Abkühlung in der Ostsee, im Bodden im kühlen Nass oder der vielen Sonnenstunden am Strand.
Du warst noch nie auf Rügen? Ich kann dir nur empfehlen, die Insel zu besuchen. Ein Wochenende reicht dafür zunächst aus. Wenn du Stadtleben gewohnt bist, ist die Insel ein sehr schöner Kontrast dazu. Auf der Ostsee-Insel ist es wirklich sehr ruhig, ländlich und es ist nicht viel los. Dafür genießt du Ruhe und Erholung, weite Blicke und natürlich das Meer.
Ein Wochenende auf Rügen
Anreise: Am besten mit dem Auto über die wenig befahrene Autobahn A20 oder über die Landstraße B96. Über die Autobahn geht es schneller, die B96 ist abwechslungsreicher, man sieht viele kleine Brandenburger Ortschaften. Aber auch auf Schienen kommt man wunderbar nach Rügen.
Unterkunft: Ob Hotel, Zeltplatz oder Ferienwohnung. Auf Rügen findest du jegliche Formen und Klassen von Unterkünften. Gute Erfahrungen habe ich mit der Plattform booking.com gemacht – dort sollte für jeden etwas dabei sein. Airbnb find ich allgemein eine gute Option, aber für Rügen ist das Angebot sehr mau und es gibt eher hochpreisige Unterkünfte. Im hohen Norden der Insel ist es günstiger unterzukommen, dafür hat natürlich längere Wege zu den Sehenswürdigkeiten der Insel. Beispiele für gute Unterkünfte:
- sehr günstig, für Familien/Paare/Alleinreisende geeignet, Zugang zu Sauna und Pool, in Breege: die Kapitänshäuser
- günstig bis mittelpreisig, ebenfalls für Familien/Paare/Alleinreisende geeignet: Osteegarten in Lohme oder Pension Jasmund
- gehobenes Preissegment, aber etwas ganz besonderes, da die Häuser auf Pfählen auf dem Wasser stehen: Im Jaich
- auf dem Zeltplatz mit einer guten Infrastruktur: Regenbogen Ferienanlage in Göhren
Essen und Trinken
Natürlich isst man auf Rügen sehr gerne Fisch! Die besten Chancen auf frischen Fisch hast du in Sassnitz. Dort am Hafen stehen Wagen oder Boote, bei denen man die frisch gefangenen oder auch bereits geräucherten Meeresbewohner kaufen kann. Sehr zu empfehlen: Heilbutt, am besten einfach zusammen mit einer Schreibe Brot mit Butter essen. Seit ich hörte, dass Aal am Aussterben ist, habe ich keinen mehr gekauft, obwohl es kaum etwas Köstlicheres als Brat- oder Räucheraal gibt. Im Restaurant kann ich dir empfehlen Flunder oder Scholle zu essen. Das ist typischer rüganer Geschmack. Schöne Restaurants findest du in Sellin und auch in Sassnitz in der winzig kleinen Altstadt.
Strände
Da scheiden sich die Geister. Mag man lieber ruhige Naturstrände, bei denen auch mal etwas Seegras und Treibholz herumliegt? Oder den supersauberen hellen Sandstrand mit einem ebenen, weichen Weg ins Wasser? Ersteres hat man in Lietzow, Reddevitz oder auch Wreechen. Typische Ostseebadestrände mit Infrastruktur, die „Bäder“, sind in Baabe, Sellin, Göhren und Binz. Weitere wunderschöne Stränden, an denen es kaum Infrakstruktur gibt, die jedoch sehr badefreundlich sind, liegen auf der Länge zwischen den Orten Glowe und Breege.
Wie verbringt man ein Wochenende bei schönem Wetter auf Rügen?
Freitag:
- Auf dem Weg nach Rügen kann man zunächst einmal einen Stopp in der Hafenstadt Stralsund einlegen. Dort lässt es sich wunderbar die Beine vertreten. Ein paar Schritte am Hafen und dann lecker Fisch essen in einem der vielen Restaurants. Die Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Samstag:
- Besuch des Nationalparks Jasmund: eine kleine Wanderung durch den großen Buchenwald führt hoch zu den Klippen der Kreidefelsen, die auch schon den Maler Caspar David Friedrich inspirierten. Einen guten Blick auf den sogenannten „Königsstuhl“, der berühmteste Kreidefelsenvorsprung auf Rügen, hat man von der „Victoria-Sicht“ aus. Dafür einfach immer den Wanderweg Richtung Nationalparkzentrum entlang. Die Victoria-Sicht ist kostenfrei. Wenn man jedoch auf den Königsstuhl möchte, kostet das Eintritt. Von dort aus sieht man nicht viel mehr, es ist nur etwas höher gelegen. Im Juni 2016 war der Abstieg zum Strand hinunter leider gesperrt. Es gab dort wohl wieder einmal Erdrutsche.
Sonntag:
- Jagdschloss Granitz: man taucht etwas in die Geschichte Rügens ein und hat vom Schlossturm aus eine wahnsinnig schöne Aussicht über die ganze Insel. Höhenangst sollte man hier nicht mitbringen, die Treppen nach oben führen an der Wand entlang, wärend es in der Mitte offen ist – nicht nach unten schauen!
- danach Seebrücke Sellin: hier gönnst du dir ein Eis und bestaunst die hübsche Seebrücke. Am Ende der Brücke gibt es noch eine touristische Attraktion: eine Tauchgondel. Kann man machen, muss man aber nicht. Der Selliner Strand mit seinen unzähligen Strandkörben lädt zum Verweilen ein.
Wenn man länger als ein Wochenende Zeit hat, bietet es sich an ausgiebige Fahrradtouren zu machen. In den letzten Jahren wurden viele Fahrradwege ausgebaut – vom Sattel aus sieht man immer mehr :). Viele Fotos in diesem Beitrag sind von Yun von Yunnique – ihren schönen Blog und demnächst auch einen Beitrag über Rügen findet ihr hier.